shuttle boat

Eigentlich hätte es ja die 650er Burgmann werden sollen, alles neu, macht aber erst der Mai, also leistet mir einstweilen die 400er Gesellschaft, das Burgfräulein quasi. Was an der neu ist? Nun, für uns nur die Heizgriffe, ist aber auch nicht schlecht. In so einem Jahr, wo der der Winter sich partout nicht geschlagen geben will ist man ja für jede Kleinigkeit dankbar, welche die Saison verlängert. Und da gehören wohlig warme Finger eindeutig ganz oben auf die Liste, dank Handschützern nach Art der Enduristen bleiben diese auch trocken, wenn´s wieder mal feucht von oben und vorne kommt.
Von vorne kommt auch gerne der kalte Wind, die riesige Scheibe verspricht Schutz, den sie aber nicht ganz halten kann. Und da fragt man sich dann wieder mal, ob denn die Motorradfirmen, zumal die japanischen wenn sie Roller entwerfen, nicht mal kurz auf einen Sprung in einem befreundeten Windkanal vorbeischauen könnten. Weil: hinter dem hohen Plexiglas herrscht harsche Stimmung! Die Strömung wird zwar kanalisiert, aber doch nur um dem Chauffeur konzentriert ins Antlitz zu knallen. Da hat man schon klügere Lösungen vor Augen gehabt, und gerade solch ein Commuter wird ja gerne mit Jethelm und Sonnenbrillen gesteuert, dazu noch in flottem Modus auf der Autobahn hinaus in die Satelitensiedlung, da frieren einem die Tränen auf der Burgmann an den wangen fest.
Denn schnell geht sie, nicht so rasant wie manch sportlich leichtes Modell von der Konkurrenz, aber um den armen Strassenkameraden auf vier Rädern gleich beim Ampelsprint klar zu machen, dass pubertäre Beschleunigungsduelle nicht angeraten sind, reicht´s allemal. Vom Stand weg erst mal etwas träge drückt der Motor ab 40 Km/h ganz ordentlich an, da passt auch die Übersetzung perfekt, Kolonnenspringen bei Landstrassengeschwindigkeit geht mühelos von der Hand.
Für forciertere Fahrweise ist auch das Chassis ausgelegt, darunter leidet der Komfort vielleicht etwas, dafür fühlt man sich nie unsicher, in der Stadt ist die 400er durchaus noch handlich genug, um sie durch dichten Verkehr zu balancieren. Wahrscheinlich spricht die Federung bei Doppelbelegung der ausladend einladenden Sitzbank sensibler an, meine Lieblingssozia wollte jedenfalls unbedingt mitfahren, „die schaut so bequem aus“, hat sie am Abend noch gemeint, aber am nächsten Tag war´s dann doch wieder zu kalt für sie, hoffentlich ändert sich das im Laufe dieses Monats noch.
Wäre der Zweisamkeit zuträglich, mit reichlich Leistung, Platz auf und unter der Bank und ihrem vertrauenerweckenden Fahrwerk empfiehlt sich das Burgfräulein nicht nur als alltäglicher Bürobote sondern durchaus auch als wochenendlicher Zubringer zum Neusiedlersee für Zwei.

Weitere Er-fahrungen im nächsten Motorradmagazin!

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