MARK YOUR TERRITORY!

„Ein guter Job, solides Einkommen, wenig freie Zeit, Leidenschaft für besondere Bikes“ – diese Schlagworte fallen, wenn man Tom Possod nach dem typischen Kunden von Titan fragt, einer Maßwerkstatt für Motorräder die er mit seinem Partner Michael Siebenhofer in einer ehemaligen Postkutschenstation in Sankt Peter am Rand von Graz betreibt. Noch einmal tauchen sie im Gespräch auf, wenn man ihn auf die Genese des Projekts anspricht. Auch die beiden Väter von Titan waren überaus erfolgreich in ihren angestammten Berufen in der Automobilbranche unterwegs, weltweit und rund um die Uhr. Das Motorradfahren kam dabei natürlich zu kurz, das Schrauben und Schweißen erst recht. Konsequenterweise hat man sich gleich komplett umorientiert, das Hobby zum Beruf gemacht, und – erst wieder zu wenig Zeit um auf zwei Rädern durch die Gegend zu brausen.

Daran sind die Beiden aber auch selber schuld, offensichtlich machen sie ihre Sache einfach zu gut. Nach nicht einmal einem Jahr im Geschäft können sie über Kundenmangel nicht klagen, das erste Projekt wurde schon vor der offiziellen Werkstatteröffnung auf Kiel gelegt, die Qualität der abgelieferten Maschine überzeugte nicht nur den Auftraggeber. Schell hat sich herumgesprochen, dass die Beiden Besonderes liefern, nicht nur in der bekanntermaßen Motorsportaffinen Steiermark übrigens, auch aus Bregenz und Mailand trafen Order ein. Natürlich besucht man auch die einschlägigen Messen, „was wir dort gesehen haben war teilweise erschreckend“ schildert Tom seine ersten Eindrücke, „bei El Solitario mag das ja deren besonderer Stil sein, die abgeschliffenen Oberflächen. Aber was man da an Schweißnähten und Baumarkt schrauben zu sehen bekommt ist eigentlich arg. Schon gar, wenn man dann die Preise sieht, die dafür verlangt werden. Gut für uns, wir bauen Motorräder für unsere eigenen Ansprüche, und die sind hoch!“

Den Beweis dafür liefert jedes einzelne der in ihrer wohnlichen Schrauberscheune zu bewundernde Fahrzeug. Wobei jedes einzelne seinen eigenen Charakter hat, ein klar erkennbares Einzelstück bleibt, die Handschrift der Createure wird erst im Detail sichtbar. Da wird nicht nach Schema F über einen Leisten geschoren, jedes Projekt individuell und gründlich angegangen. Das beginnt mit einer gründlichen Probefahrt mit dem Ausgangsbike, gute zweihundert Kilometer sollten´s schon sein, damit man auch ja alle Schwachstellen findet, bevor man sich an die Arbeit macht, nicht, dass man später am fertigen Endprodukt noch herumdoktern muss. Außerdem wollten die Beiden ja mehr Motorrad fahren, es sei ihnen vergönnt. Und dann schließlich getüftelt und gewerkt, bis das Ergebnis stimmt, immer jedoch unter Bedacht auf das vom Kunden vorgegebene Budget. „Aber manchmal kommt uns halt mitten im Umbau noch eine Idee, wenn die Mehrkosten verursacht rufen wir den Kunden an. Meistens ist der dann auch begeistert davon und gibt seinen Sanctus“ ergänzt Tom, und dass sie den Abgabetermin bisher auch immer eingehalten haben. Wenn auch nur knapp, bei einer der letzten Maschinen wären noch die Seitendeckel zu schleifen gewesen, als der glückliche Besitzer schon in der Tür stand. Und gleich noch ein Bisschen glücklicher war, als er seine Chance erkannte. „Nein, bitte lasst mich das machen, dafür muss meine Freizeit reichen. Dann hab´ ich wenigstens ein Bisschen was selber gemacht!“ Wie gesagt, Faszination ist bei den Kunden reichlich vorhanden, fast so viel wie bei Tom und Michael. Nur dass die Beiden halt auch noch die Fähigkeiten besitzen, Träume perfekt auf zwei Rädern zu materialisieren.

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Tom Possod, Michael Siebenhofer, die Titanen in ihrer Grazer Höhle

 

 

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